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Потом приехал Бальмонт и сразу выбил из колеи всю жизнь. Он явился ко мне втроем с неким Поляковым и с литовским поэтом Юргисом Балтрушайтицом. Пришел еще Бахман. Бальмонт читал стихи, все приходили в восторг, ибо все эти вещи действительно удивительные («Джен Вальмор», «Закатные цветы», «Я на смерть поражен своим сознаньем…», «О да, я избранный…»). Вечер закончился в «Аквариуме».
Еще ни разу не видал я Бальмонта столь жалко пьяным. Встретившийся нам студент, который беседовал со мной о Лейбнице, горько порицал его, говоря, что никогда не поверил бы, до чего может дойти «К. Бальмонт». Впрочем, и студент был достаточно пьян. Когда мы вышли на улицу, Бальмонт обнимал извозчичьи лошади, а спросив у одного кучера, русский ли он, и получив в ответ: «Вестимо, барин», — пришел в восторг и кричал:
— Он русский! слышите ли! он — русский!
Я ушел домой, но Бальмонт в тот день домой не вернулся. На другой день вечером его жена заехала к нам узнать, где он. На следующий день она опять приехала, ибо он все еще не показывался. Я поехал с ней к Бахману. Но едва мы ушли, к нам пришел сам Бальмонт с Балтрушайтицом. Эда сказала, что К.А. только что была здесь.
— Хорошо, что я ее не застал, — проговорил Бальмонт мрачно, — а то бы я ее убил.
Вернувшись, я застал Балтрушайтица распростертым у меня на постели; он стонал, что умирает. Мы, однако, беседовали еще часа два, потом решили везти литовского поэта в больницу, но Бальмонт увлекся сначала каким-то «чудным стариком»-встречным, потом какой-то девицей. Балтрушайтица мы потеряли из виду. После того попали мы еще к Бахману, и лишь поздно вечером удалось мне убедить Бальмонта поехать домой.
На другой день Бальмонт уехал в Баньки, а Балтрушайтица, по словам Дурнова, отправили в сумасшедший дом. Верно ли это, не знаю[112].
На основании этой записи и письма Полякова к Брюсову от 29 июня 1899 года публикуемое далее письмо следует отнести к 4–5 июля: 30 июня Бальмонт должен был зайти к Брюсову, затем следуют описанные дни, из которых понятно, что в Баньки Бальмонт уехал 3 июля. Письмо явно написано в самые первые дни после этого.
К сожалению, как и многие черновики писем Брюсова, это письмо написано мучительно небрежно: начинаясь более или менее внятно, так что можно даже разобрать зачеркнутое, постепенно оно превращается почти в полную невнятицу. После фразы «Я пристыжен еще больше», вообще говоря, следовало бы поставить одно сплошное «<нрзб>», однако мы сохраняем то, что хоть как-то удалось разобрать — в надежде, что кому-либо (возможно, юбиляру?) придет в голову, что это может означать.
Вот этот текст:
Узнал, что Вы в Баньках, а Юргис Балтрушаец в сумасшедшем доме. Видел Бахмана. Он еще бредит Вами. Его выражения: «обострившаяся гениальность», «[немыслимая] [мучительная] дошед до предела нервозности <?>», «пью, я человек гетевс<кого> склада <?>», «а все-таки это выше Лермонтова» («Слушайте! Слушайте», как в парламентских отчетах). Его очень смущает, не показался ли он Вам таким, каким показался. [Я его у<спокаивал>] Он несколько раз спрашивал об этом, я его успокаива<л>. Подобно Бахману, и я тв<ер>жу Ваши стихи. Ибо я давно говори<л>, что Ва<м> недост<ава>л<о> одного — истинно<го> содержан<ия>, т. е. философии. Оно ест<ь>, и Вы соверше<н>с<т>во. Выше Лермон<то>в<а>, как говорит Бахма<н>. Сам я был пристыж<ен>, что В<ы>писали стольк<о>, и стал писать, но все, кому я читал свое многое новое, лишь молчали и даж<е> не [кивали] качали головой. Я пристыж<ен> еще больше. Пом<ни>те, в коррек<туре?> (по рук<описи> правили <?> мы) <1 нрзб>, что не знаю, или
Кораллы плету <1 нрзб> иПолв. <2 нрзб>
Или
К<ораллы> ни ―― с Т ――――――――――――[113]
Ваш В. Б.
P. S. Шуф Кове<н>ски<й> <переулок> 11, но его имя-от<че>ство[114].
____________________ Н. А. БогомоловZum Kaukasus-Bild A.S. Puschkins
Im historisch-kulturellen Bewußtsein Europas ist der Kaukasus seit langem fest verankert: er bildet den dramatischen Hintergrund für die Sage vom gefesselten Prometheus, ist auch Schauplatz für die Abenteuer-Fahrt der Argonauten mit dem Raub des Goldenen Vlies’. Der heutige Betrachter nimmt diesen Kaukasus vor allem als Krisengebiet am Rande unseres Kontinents wahr, in dem es im Gefolge des Auseinanderbrechens des Sowjet-Imperiums immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen kommt. Dabei erstaunt der hohe Grad an Emotionalität, mit dem dieser Prozeß besonders in Rußland aufgenommen wird.
Tatsächlich berührt das Verhältnis zum Kaukasus tiefe Schichten des russischen Selbstverständnisses, die sich aus komplexen geschichtlichen und kulturellen Zusammenhangen erklären. Die sich seit Peter dem Großen über eineinhalb Jahrhunderte vollziehende physische Inbesitznahme des Kaukasus durch Rußland war begleitet durch einen Prozeß geistig-kultureller Aneignung, der bis heute nachwirkt. Sein Hauptmedium war die Literatur; Koryphäen vom Schlage Puschkins, Gribojedows, Lermontovs und Lew Tolstojs haben diese Tradition begründet.
1. Der Kaukasus als wiederkehrender Bezugspunkt in Puschkins WerkEs war der russische Nationaldichter A.S. Puschkin, der den Kaukasus seit den 1820er Jahren in Rußland literarisch salonfähig machte. Zweimal, in den Jahren 1820 und 1829, unternahm Puschkin ausgedehnte Reisen, die ihn in den Nordkaukasus, nach Georgien und zuletzt bis in die vorderen Frontlinien des russisch-türkischen Krieges bei der nordostanatolischen Stadt Erzerum (Arzrum) führte. Der literarische Ertrag waren die 1822 in St. Petersburg erschienene romantische Verserzählung «Der Gefangene im Kaukasus» sowie eine unter dem Titel «Reise nach Arzrum» 1835 veröffentlichte Reisebeschreibung. Anklänge an das Kaukasus-Thema ziehen sich jedoch durch Puschkins gesamtes Werk — in Gedichten, wie etwa den berühmten Versen über das jenseits der Wolken schwebende «Kloster auf dem Kazbek», im «Märchen vom Goldenen Hahn», dem «Häuschen in Kolomna», in den Fragment gebliebenen Reisen des Eugen Onegin, die eine Station «an den Steilufem des Terek» einschließen, in dem nicht abgeschlossenen Poem «Tazit», im Entwurf für einen Roman in den nordkaukasischen Heilbädern, in Briefen sowie nicht zuletzt in mehreren Zeichnungen mit kaukasischen Motiven.
Dies alles belegt, daß sich Puschkin bis an das tragische Ende seines Lebens dem Eindruck seiner kaukasischen Erlebnisse nicht entziehen konnte. In seiner letzten Petersburger Wohnung an der Mojka nahmen zwei Kaukasus-Memorabilia, ein Säbel, Geschenk des russischen Kaukasus-Feldherrn General Paskevitsch, und ein Öl-Gemälde der Daijala-Schlucht, Ehrenplätze ein. Das kaukasische Thema war auch in seiner Redaktionsarbeit für den «Sovremennik» mehrfach präsent.
Bereits wiederholt sind Aspekte von Puschkins Kaukasus-Bild Gegenstand der Forschung gewesen; manches bleibt möglicherweise noch nachzutragen[115]. Welche nun sind die Komponenten dieses Bildes? Es ist vielschichtig, mit manchen Brechungen und Widersprüchen. Sicherlich haben darin grandiose Naturschilderungen auch ihren Platz. Dieses Motiv war in die russische Literatur erstmals durch Dichtungen Derzhavins und Zhukovskijs eingeführt worden. Beide Autoren hatten jedoch den Kaukasus mit eigenen Augen nie gesehen und erschufen sich ihre Kaukasus-Welt im Stile einer durch Nikolaj Karamsin Ende des 18. Jahrhunderts begründeten Alpen-Romantik.
Mit Puschkin setzt die autobiographische Linie der russischen Kaukasus-Literatur ein. Seine ersten Verse auf die «stolzen Gipfel des Kaukasus» dichtete er Ende Juni 1820 für den Epilog seines Poems «Ruslan und Ljudmila». Schon hier fällt eine ambivalente Beziehung zu der «wilden und mürrischen Natur» des Kaukasus ins Auge. Sie bildete einen Kontrapunkt zum damals vorherrschenden Zeitgeschmack der Naturschwärmerei für eine dramatische Gebirgswelt. Gleichsam entschuldigend spricht Puschkin davon, er habe vergleichsweise blasse Bilder entworfen. Die Naturschilderungen, die im «Gefangenen im Kaukasus» und in zwei Strophen der Reisen des Onegin danach folgen, sind ebenfalls in einer eher gedämpften Tonlage verfaßt. Mit Verwunderung ist festgestellt worden, daß die Kaukasus-Natur den gerade 21-Jährigen zu keinerlei größeren lyrischen Werken inspiriert habe[116].
Puschkin vermeidet Überschwang, übemimmt andererseits manches von seinen Vorgängern Derzhavin und Zhukovskij. Von der Großartigkeit der Natur des Kaukasus sind insbesondere Verse aus dem Prolog des «Gefangenen im Kaukasus» durchdrungen. Diese hat für ihn jedoch zugleich Aspekte der Düsternis, ja einer latenten Bedrohlichkeit. In dem Poem ist sie Folie für eine Handlung, in deren Mittelpunkt ein gequälter russischer Gefangener steht. Von poetischer Natur-Verklärung ist hier wenig zu spüren. Auch dem Bild des in der europäischen Aufklärung des 18. Jahrhunderts verehrten «edlen Wilden» kann Puschkin wenig Reiz abgewinnen. «Den wilden Tscherkessen sitzt der Schreck in den Gliedern», heißt es in einem Brief an den Bruder Lew vom 24.9.1820[117]. Noch deutlicher wird er in der «Reise nach Arzrum»: «Der Mord ist ihnen (i.e. den Tscherkessen) nur eine einfache Körperbewegung….Was soil man mit einem solchen Volk anfangen?»[118]. Entsprechend setzt sich in der «Arzrum»-Reisebeschreibung die Entzauberung der kaukasischen Natur fort, die für Puschkin zunehmend «fmsteren» Reiz ausstrahlt.
Man hat bezüglich der Kaukasus-Schilderungen in Puschkins Werk von der Schöpfung eines «russischen Orientalismus» gesprochen, parallel zu einer zu gleicher Zeit in westeuropäischen Literaturen gepflegten Manier, mit der das Gegenbild zu einer «verderbten» westeuropäischen Kultur entworfen werden sollte[119]. Für Puschkin spielte jedoch ein anderer Bezugspunkt eine wichtigere Rolle: für ihn war der Kaukasus in einem sehr konkreten zeitgeschichtlichen Sinn Schauplatz eines aktuellen Geschehens militärischer russischer Inbesitznahme, die er aus vollem Herzen begrüßte.
2. Puschkin, der russische PatriotDamit ist eine zweite Facette im Kaukasus-Bild Puschkins berührt, die ihn als politisch engagierten Zeitgenossen zeigt. Mit Begeisterung preist er die militärischen Eroberungen der russischen Zaren im Kaukasus und rühmt Heldentaten der sie betreibenden russischen Feldherren. Der Epilog des «Gefangenen im Kaukasus» — er entstand erst ein Jahr nach Beendigung seiner Kaukasus-Reise — ist dafür ein immer wieder zitierter Beleg. Puschkin besingt darin «jene ruhmreiche Stunde, als sich… auf dem unwirschen Kaukasus unser doppelköpfiger Adler erhob»[120]. Es folgt ein Defilee russischer Heerführer mit der Beschworung des Generals Ermolov als Apotheose.
Die Vers-Erzählung über den gefangenen Russen wird so in einen konkreten zeitgeschichtlichen Rahmen gestellt. In seiner Epoche hatte Puschkin wegen dieser patriotischen Verbrämung wenig Kritik zu gewärtigen; seine Auffassung wurde ganz überwiegend geteilt. Zurechtgewiesen wurde er lediglich von seinem Schriftsteller-Freund Furst Vjazemskij mit Worten, die bis heute wenig an Aktualitat eingebüßt haben:
Was sind Ermolov und Kotljarevskij schon für Helden?… Von solchem Ruhm erstarrt einem das Blut in den Adern, und die Haare stehen einem zu Berge. Wenn wir den Völkern Bildung beschert hätten, dann gäbe es etwas zu besingen. Die Dichtung ist keine Bundesgenossin von Henkern[121].
Heutige westliche Kommentatoren haben für den Vorgang das Wort vom «russischen literarischen Imperialismus» geprägt[122] — ein Phänomen, das keinesfalls auf Puschkin beschränkt ist. Elogen auf die Waffentaten Ermolovs im Kaukasus findet man auch bei anderen russischen Schriftstellem der Zeit, so bei Puschkins Freund Küchelbecker, bei Gribojedow, Lermontov, Bestuzhev-Marlinskij oder Denis Davydov[123]. Auch die Dekabristen fanden wenig an seinen kaukasischen Eroberer-Feldzügen auszusetzen; einer ihrer Führer, Pavel Pestel, verfocht ein Konzept, nach dem man den Kaukasus in der Art Ermolovs rücksichtslos befrieden müsse, notfalls auch durch Aussiedlung aufsässiger Bevölkerungsteile.
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