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VON DER MUTTER VERSTOSSEN, bin ich nirgends daheim, von einem Heim zum anderen verbracht, von Grimmen nach Nienhagen und weiter nach Rerik überführt, wo ich in die Schule ging. Wie eine Ware stets. Wie ein Paket aus Fleisch und Blut werde ich angeliefert. Wohin ich auch komme, mit wem ich rede, von meiner Zeit ist nichts überliefert, nichts eins zu eins nachzuerleben. Die Wege sind ausgebessert, umgeordnet oder verschwunden. Die kleinen Bäume und Hecken sind gewachsen, abgehackt oder weggenommen. Der Garten hinterm Haus ist Rasenfläche, die Hühner- und Kaninchenställe sind abgetragen, hüglige Flächen eingeebnet. Kein Vogel. Kein Vogelhaus. Die unebenen Gehwegsteine, die windschiefe Eingangspforte, verschwunden, alles weggeklotzt, abgetragen. Zerdeppert die drei Treppenstufen, von unzähligen Kinderfüßen getreten, wenn es zum Sammeln vor das Heim ging, wir uns in Gruppe stellen mussten, um an den Strand zu wandern.
Die Vergangenheit ist eine Höhle, in die man einfahren kann wie der Bergmann in den Berg, um in das dunkle Innere zu gelangen. Das Erinnern ist die kleine Taschenlampe im Kopf, die das Vergangene wie eine Märchengrotte zu beleuchten versteht. Mehrstimmig erinnere ich mich. Mehrfarbig leuchtet und strahlt die Vergangenheit, die bei Lichte betrachtet niemals so aufregend anzusehen wäre. Aus der Sicht der vergangenen Tage ist das innere Tönen und Leuchten der Vergangenheit zu erleben. Man muss die vielen leeren und ereignislosen Zwischentage vergessen können. Schon zieht ein murmelnder Sprechgesang auf, tief aus einem hervor, tauchen die sonst nicht zur Wort kommenden, begrabenen, zaghaften Regungen auf, die in einem selbst verborgen bleiben wollen und doch dazu beigetragen haben, die schlimmen Tage zu überstehen. Gesang ertönt, der die wohl größte Errungenschaft in einem menschlichen Dasein darstellt, dessen sich rühmen darf, wer Zugang bekommt zu seinem inneren Tonwerk, mitten hervor aus dem Zentrum aller Einsamkeit.
MIT MEINEM WAGEN AUF DIE GRENZE zwischen Ost- und Westdeutschland zufahrend, weiß ich nicht, warum mir Tränen kommen, ich die Welt vor mir verschwommen sehe, welche unscheinbaren inneren Regungen mich während der Durchfahrt ergreifen. Ich denke Butter, Stulle, Pflaumenmus und ich beginne zu krampfen. Anwandlungen wie von Trauergemüt beeinflusst bemächtigen sich meiner. Ich habe gegen das innere Schluchzen regelrecht anzukämpfen. So allein mit mir und unbeherrscht, wie ich in dem geborgten Wagen in den Westen einreise, auf einer gewöhnlichen Autobahn, ist es mir weniger peinlich, als würden mich Freunde so erleben, für die mein Gefühlsausbruch sicher schwer nachzuvollziehen wäre. Ein Gefühlsausbruch eines Wortes wegen, das Butterblume heißt oder Mutterblume. Ich lebe innere Regungen im Allgemeinen rasch aus, gebe mich meinen Gefühlen nicht haltlos hin und überwinde den Anflug von tieferer Bewegtheit, bevor Tränen eine Chance haben. In diesem konkreten Fall beherrsche ich mich nicht und kriege mich eines Wortgebildes wegen nicht in den Griff, bin dermaßen ergriffen und von innen her geschüttelt wie nie zuvor im Leben, dass ich ohne Gefährdung meines Lebens nicht auf der Straße sein darf, mich nötige, den Wagen rechts ranzufahren, um diesen kritischen Moment durchzustehen. Die Worte wechseln. Es kommt zur Rotation der Worte, die mich reihenweise anfallen und zum Heulen bringen. Butterstulle, Kuhstall, Marzipan, maritim und Tokio sind sonst keine Begriffe, die bei mir Emotionen auslösen. Hier aber denke ich sie nur leicht an und komme aus dem Weinen nicht heraus. Weinen, ausgelöst durch äußere und innere Gemütsbewegungen. Folge von physischen Reizen wie Kälte, Wind, aber auch von Tränengas, das die Tränendrüsen genauso erfolgreich reizt wie die Ausdünstungen der Zwiebelhaut. Reizungen, durch welche salzige Flüssigkeit entsteht, die dem Schutz des Augapfels dient. Es kommt auch durch bloße Umweltreize bedingt zu körperlichen Symptomen, die man Weinen nennt. Alles hebt an mit der ungleichmäßig auftretenden Atmung. Wir beginnen zu schluchzen. Es kommt zur Sekretabsonderung der oberen Atemwege. Wir unterliegen überwältigenden Gefühlen, tiefer Rührung. Es soll Menschen geben, die beim Orgasmus im Wechsel der Gefühle weinen und lachen und dabei in heftig anhaltende Weinkrämpfe und außer Kontrolle geraten.
Und mit einem Mal ist mir nicht nur, als hörte ich Heinz Schwarzer sagen: Wer heult, ist eine Memme. Ich habe Heinz Schwarzer zweimal heulend erlebt. Wie ein Schlosshund hat er geflennt. Das geht niemanden etwas an, hat er zu mir gesagt. Das behält besser jeder schön für sich, wir beide für uns, musste ich ihm auf Ehre und Gewissen in die Hand versprechen. Zu keinem je ein Wort darüber. Ich sehe mich seitdem lebenslang Heinz Schwarzer gegenüber verpflichtet, nie jemanden zu verraten, dem die Tränen kommen, der weint wie Heinz Schwarzer, bis dahin für mich ein emotionsloser Klotz.
Leute überholen mich, schauen zu mir herüber, denken sich ihr Teil. Mitfahrende Kinder drücken ihre Nase an die Autoscheibe, um einen Mann vor seinem Wagen auf dem Boden kauern zu sehen, der traurig ausschaut und haltlos flennt. Sie fragen vielleicht, was der Mann da hat, und fühlen sich ihm verbunden und bekommen dann diesen sehnsuchtsvollen, schweigenden Blick. Ich weine, weil ich mir die Mutter, die ich nicht hatte, erfinden musste. Ich weine, weil ich mich mein Leben lang mit einer Erfindung abgegeben und unterhalten habe, von der ich wusste, dass sie ein Ersatz war für die Mutter, der einer richtigen Mutter nicht standhalten kann.
Die Muttereinbildung ist rothaarig, strohblond, schwarz, gelockt. Sie ist untersetzt oder dürr. Sie ist mal klein oder groß. Wenn es mir gefällt, forme ich sie mir hünenhaft zurecht und setze mich winzig klein daneben. Ich simuliere mir eine Mutter und weiß von ihr, dass sie eine Muttersimulation bleibt. Und doch komme ich recht gut mit ihr zurecht. Für mich ist die erfundene, ausgedachte, den anderen Kindern ferngehaltene Mutter in meinem Kopf eine seelische Krücke innerhalb eines totalitären Systems. Mehr oder weniger widersetzen sich alle Heimkinder der Realität durch die Erfindung einer Mutter, um als ein ausgedachter Anhalter quasi durch die Galaxis der Heimkindjahre zu kommen. Wer sich keine Mutter erfindet, überlebt nicht in der mutterlosen Welt des Heimes. Du kannst die Rituale des Heims nicht überleben, wenn du nicht heimlich eine Mutter im Herzen trägst. Mit einer erfundenen Mutter als Herzschrittmacher dagegen sind die Jahre im Kinderheim besser zu ertragen. Du findest dich mit deiner Erfindung schneller ins Heimleben ein, meisterst die Odyssee im mutterlosen Weltraum besser und erhältst dir ein Stück weit geistige Gesundheit. Die Erfindung bewahrt dich vor Erkrankung. Die erfundene Mutter heilt dich. Sie ernährt das verstoßene Kind, hilft ihm, die Einsamkeit zu durchbrechen, sich ohne Elternschaft zu entwickeln. Ich weine, weil ich ein Leben mit meinem Ersatz verbringen werde und nicht loskommen kann von diesem Mutterersatz, dieser Muttereinbildung, die eine Muttermogelpackung ist, und mich am Leben hält, weil keine Frau der Welt an eine Mutter heranreicht, selbst wenn die Mutter eine Rabenmutter ist und dem Kind nicht zur Verfügung steht. Die Köchin, wie umsichtig und gut sie zu mir war, ist kein Mutterersatz, kommt an eine Mutter nicht heran. Die Tischlerfamilie konnte den Mangel nicht ausgleichen. Ich bleibe in meinen tiefsten, geheimen, inneren Winkeln mit einer ausgedachten Mutter behaftet, weil es die echte Mutter nicht gibt, ich mich durch diesen Umstand gezwungen sehe, sie mir als Einbildung, Nachbildung zu erhalten, dass ich nicht an ihrem Fehlen krepiere, die Lebenslust verliere.
ES BRAUCHT DIE MUTTER NICHT. Es braucht den Vater nicht. Ich redete mit kräftiger Stimme auf mich ein, um mir nicht zu folgen. Denn ich sah die Folgen kommen. Ich spürte die Kraft der Szene. Ich wusste, es würde nicht helfen, ich würde mir nicht zuhören, so tun als ob. Da war längst ein anderer Zwang an die Stelle von Vernunft getreten, der mich lenken würde. Um nicht mit anderen Stimmen reden zu müssen, bildet die Waise innere Stimmen aus, die es braucht, mit sich reden zu können. Das Waisenkind, das die Mutter nicht kennt, wird die Mutter nicht zurückgewinnen. Und doch redet das Waisenkind mit sich im mütterlichen Ton davon, es zu können. Die Waise wird von ihren eigenen, inneren Stimmen dermaßen durcheinandergebracht, dass sie, im Kopf irre, nicht länger die mutterlose Waise sein will und meint, eine Mutter haben zu müssen, weil um sie herum behauptet wird, es sei nicht normal, ohne Vater aufzuwachsen und so gar keine Mutter zu haben.
Der Waise ist in dem Moment, der ein Wahnzustand ist, völlig egal, was eine Rabenmutter ist. Sie will zu dieser Mutter aufbrechen. Sie will unter die Fittiche der Frau, die ihr als Mütterlein bekannt gemacht worden ist. Sie wünscht sich Nähe bei der Person, von der gesagt wird, sie wäre herzensgut und mütterlich. Es geht der Waise in dem Zustand wie all den Chinesen, die alle einmal im Leben nach Schanghai gereist sein müssen. Es geht der Waise wie den verwirrten Amerikanern, die General Custers Schlachtfelder heimsuchen. Die Waise wird den Iren ähnlich, die alle an einem bestimmten Tag den heiligen Berg erklimmen. Die von ihrer inneren Sehnsucht verleitete Waise will in ihrem Lebensbericht den Eintrag vermerken, die imaginäre Mutter wäre erreicht wie ein Gipfel, von dem behauptet wird, es gebe ihn so rein, so gütig, so fern und königlich. Die Waise reflektiert ihr Tun nicht. Sie leidet unter Luftknappheit und ist verwirrt von der mutterlosen Luft um sie herum. Die Waise wird muttersüchtig und kommt damit in die Jahre, wo die verheimlichte Muttersehnsucht bitter wird, zu faulen droht. Und siehe da: Die Waise, die ich bin, hat die Mutter innerlich nie wie angegeben abgehakt. Du hast keine Mutter, hast keinen Vater. Nein, so etwas hast du nicht, höre ich die Heimleiterin zu mir sagen und täte gut daran, ihr Glauben zu schenken, statt mich jetzt auf mein Verderben zuzubewegen. Es ist der schändliche Gebrauch der von mir zuvor nicht in dieser Fülle benutzten Worte. Mutter. Findung. Vater. Heimat. Heim. Seit ich zur Mutter unterwegs bin, führe ich die Begriffe im Munde, die eine Wiedergeburt erleben. Obwohl das Wort Mutter nichts als ein Wort ist ohne die Person dahinter. Ein Wort in meinem Fall für das erdachte Wesen, das ohne eine Seele in sich auskommt, wie eine Seele ohne Aussicht auf Vollendung dem Untergang geweiht ist.
ICH TRAGE DIE Mutternummer mit mir herum wie die vielen anderen Handynummern auch und werde sie so bald nicht anwählen, mich nicht sofort nach Eberbach an den Neckar begeben, sie in ihrem Versteck aufzufinden. Mit der Mutter Tacheles reden, bedeutet mir seit Jahren nicht mehr so viel wie in früheren Zeiten. Es angehen meint, durch eine Zeitscheibe aus Glas springen und alles, was ich als Person bin, bei diesem Sprung zu verstümmeln und zu verlieren. Es ergibt für den mittlerweile gestandenen Mann, der ich geworden bin, so keinen Sinn, nach fünfzig leeren, mutterlosen Jahren die Mutter zu besuchen, die gut über siebzig Jahre alt ist, mich und meine Schwester, Sohn und Tochter in ihrem Leben nicht gebraucht hat. Mein Mutterwissen ist ein gut Ruhekissen. Die vergangenen zehn Jahre bin ich mir abhandengekommen und verschiedenen Lastern verfallen. Ich habe mich eingeigelt, mich von der Welt abgewandt. Ich bin immer seltener im Freien anzutreffen. Ich habe eine Bude ohne Telefonanschluss in einer abseitigen Straße bezogen. Ich hauste, ich sah mir unendlich viele DVDs an, bedudelte mich mit inszeniertem Leben, um nicht mit dem meinen in Berührung zu kommen; dieselben Filme wieder und wieder. Ich aß Tage hindurch nichts, schlief auf dem Teppich, torkelte aufs Klo, mich zu übergeben, was nicht möglich war. So ging das die Jahre zunehmend schlechter und irgendwann steckte ein Zettel im Schlitz der Tür, von einem Freund, der mir behilflich werden wollte, für mich bei einem Verein einen Antrag eingereicht hatte betreffs eines Stipendium und Aufenthaltes, der mich aus der Stadt raus, weit weg aufs Land verfrachten würde. Es ist das Beste für dich, sagte der Freund, als es dann so weit war, man mich genommen hat, allerhöchste Eisenbahn, packte ein paar Habseligkeiten ein, fuhr mich am ersten Februartag zur Stadt hinaus, langte mit mir im Dunklen an, wo wir dann den Ortsplan in Augenschein nahmen, um herauszubekommen, wo das Kuckucksheim lag. Wir entdeckten die Dorfstraße, die Deiche, den Hafen, die Werft und allerlei wie den Fußballplatz, die Deichstöpe. Die Schriftstellerherberge entdeckten wir nicht, sie war nicht auf dem Plan verzeichnet. Es schneite. Uns wurde kalt. Wir riefen die Haushälterin an. Sie sprach mit krächzender Stimme, fragte uns, wieso im Dichterhaus niemand anwesend sei, das Haus verschlossen wäre, wo sie doch strenge Order gegeben habe. Dann kam eine kleine, dünne, knochige Frau mit dem Minifahrrad durch das Schneetreiben geradelt, schlitterte zu uns heran und ein gutes Stück vorbei, weil sie nicht gelernt hat, Rücktritt und Vorderbremse zu betätigen. Verlangsamte das Tempo, stoppte mit ihren beiden Füßen, eine topsichere Technik, wie sie meinte; an den Schnee aber müsse sie sich erst gewöhnen, den habe sie nicht auf ihrem Zettel. Sie hat einen Buttermilchteigkuchen gebacken, der warm vom Blech auf den Tisch kommt. Ich esse. Ich fühle mich gerettet. Die Haushälterin erzählt von nach dem Krieg, der Flucht, als sie sich aus Brennnesseln alles Erdenkliche gezaubert haben. Sie redet vom Reichsbund, dem Wirtschaftswunder, Butterfahrten.
Den Tag darauf schneit es nicht. Der Freund steigt in sein Auto, fährt in die Stadt zurück. Die Stadt ist weit weg. Für drei Monate bin ich nun in einem Dichterhaus untergebracht. Nach der Zeit kehre ich nicht in die Stadt zurück, sondern ziehe vom Dichterhaus ins Sommerhaus des Hafenmeisters um. Regentropfen fallen auf das Glas des Schrägfensters. Regen treibt mich an zu schreiben. Etliche Varianten, mich schreibend der Mutter zu nähern, entstehen und vergehen im neuen Haus. Ich sitze frierend am Tisch. Was vorhanden ist und länger bleibt als meine vielen Schreibversuche, sind die Geräusche der nahen Werft und der trommelnde Regentropfenfall auf dem Schrägdachfenster. Das Wasser fließt den Fluss abwärts. Ich schreibe mich leer. Es herrscht kein Wetter, wenn du schreibst. Es tritt eine Landschöne in mein Leben, für die ich das Sommerhaus aufgebe, mit der ich eine Weile zusammen bin, bis sie mich aufgibt;
den erfolglosen Schriftsteller gegen einen Bauern mit Hof und Tieren tauscht. Ich ziehe zurück ins Sommerhaus. Der Kern der Pyramiden, heißt es in einem weisen Buch, besteht aus losem Gestein und Sand. Was ursprünglich Ausmaß besessen hat, verwaist und zerfällt. Es wird wieder Winter. Es ist kalt um mich herum. Ich sitze im Sessel, ein Schafpelz zu Füßen. Ich blicke auf den Fluss, das Land hinter dem Flussbogen, die Baumgruppen, Boote, Häuser und den einzelnen, hohen Schornstein, der weithin zu sehen ist. Für diese kleine ländliche Idylle habe ich die große Stadt aufgegeben. Ich fange von Neuem zu schreiben an. Ich gehe nicht nach Berlin zurück, halte gebührenden Abstand zur Stadt, ihrer hoch aufgetürmten Erbärmlichkeit. Besser den ewigen Regen fallen sehen und auf dem Land bleiben, auf die Gerüche und Geräusche bauen. Zur Nacht den Sternenhimmel ansehen, regungslos sein und die enorme Dimension zu erfassen suchen.
Anderer Handlungsort Paris. Filmsequenz. Hauptdarsteller Jack Nicholson. Es ist Nacht in Paris. Nasskalt schaut auch die Leinwand aus. Ein Mann geht über eine Brücke. Pfützen stehen. Die Hände tief in seine Manteltaschen gegraben, steht der Mann am Brückengeländer, schaut über die Seine auf eine Brücke gegenüber. Weit entfernt. Nahe genug ins Bild gerückt. Lichter. Bunte Farbtupfer. Es schneit. Schnee fällt herab. Schneeflocken huschen. Mir stehen kaltfeuchte Tränen im Gesicht. Der Schnee weht aus dem Film, treibt von der Leinwand her in mein Gesicht, berührt meine Wangen, schmilzt, bildet Tropfen, die sich mit meinen Tränen verbinden, abwärtsrollen. Jack Nicholson ist der Mann, der ich bin, und die Seine sieht wie der Neckar aus. Ich bin ans Ufer getreten, mein mutterloses Leben endlich zu überschauen. Ich rede mir Mut zu. Ich erstarke am Leinwandschnee, der flockt so unverbindlich, wie Flocken halt fallen und sich einander nichts angehen.
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